Dafür arbeitet sie hart. Und tatsächlich: Schon beim ersten Schritt in ihren Salon am Kleinen Markt in Montabaur spüren die Kunden, hier bin ich willkommen, darf mich wertgeschätzt fühlen. Dazu tragen auch die angebotenen Kaffeespezialitäten und Erfrischungsgetränke während der Behandlung bei. Wer jetzt denkt, das Glas oder die Tasse werden einfach gereicht, hat weit gefehlt: Die detailverliebte Sandra Schlotter serviert die Köstlichkeiten auf einem Tablett mit jahreszeitabhängiger Dekoration, einer Knabberei und dem Gruß: „Schön, dass du da bist.“

So angenommen, das wissen Schlotter und ihr mittlerweile 15-köpfiges Team aus Erfahrung, trauen sich nicht nur schüchterne Menschen schneller aus ihrem Schneckenhaus und erzählen von ihren Vorstellungen und ihren Wünschen um ihr Aussehen. Dabei sind sie oft unsicher, ob die angestrebte Haarfarbe oder der –schnitt auch passen. Da kommt dann das Hair-& und Care Team ins Spiel: Zunächst mit einer individuellen Beratung und im Anschluss mit einer computergestützten Animation gelingt es den versierten Friseurinnen binnen kürzester Zeit, Wünsche und Vorstellungen mit dem kundeneigenen Profil auf einen Bildschirm zu bringen. Praktisch, so eine Vorher- Nachher- Darstellung, sie hilft Träume zu erfüllen. Die Innungs-Obermeisterin Schlotter lächelt und ergänzt: „Und beugt Missgeschicken vor.“  Das hilft – beim Glücklich machen  und beim Heben des Selbstwertgefühles.  Was beides erklärte Ziele des Unternehmens sind.

Dazu gehört auch, zukunftsorientiert zu arbeiten und zu handeln. Das Team ist mindestens dreimal im Jahr auf Weiterbildungen, Schlotter gibt im eigenen Haus Seminare für Berufskolleginnen und –kollegen. Sie gilt als Expertin für Trends, denen gerade in den letzten Jahren mehr und mehr Beachtung geschenkt wird: Die Rede ist von Haarverdichtung und –verlängerung. Die Friseurin aus Überzeugung erklärt: „ Bondings, Tapes und Tressen sind drei bewährte Methoden. Doch sie sind nicht beliebig auf jede Frau oder  jeden Mann umsetzbar. Wir bieten alle drei Methoden an, entscheiden uns nach eingehender Begutachtung und Beratung individuell.“  So werden zum Beispiel  voluminöse Hochsteck-Frisuren für Frauen, die die Natur mit dünnem Haar ausgestattet hat, möglich.

Dabei achtet die junge Geschäftsinhaberin, selbst Mutter von zwei kleinen Söhnen, sehr auf die Umweltverträglichkeit ihrer Produkute.  „Wir arbeiten ausschließlich mit tierversuchsfreien und veganen Haarfarben und wiederverwendbaren Folien.“  Selbst abgeschnittenes Haar landet nicht einfach im Müll, es wird akribisch gesammelt. Um die Weltmeere zu säubern. Eine Recycling-Idee mit Zukunft, neueren französischen Umweltstudien zufolge filtert ein Kilo Haar bis zu acht Litern Öl und andere Schadstoffe aus dem Wasser. Nachhaltigkeit ist ein weiteres erklärtes Ziel des Montabaurer Friseur-Teams.

Welches übrigens ein wirkliches Team ist: Viele Entscheidungen fallen gemeinsam, kollegiales Miteinander und respektvoller Umgang sind nicht nur der „Chefin“ wichtig. Seit elf Jahren ist Sabine van der Horst bereits im Team und sagt überzeugt: „Das ist wie eine zweite Familie.“ Ein Gefühl, das auch Verena Schmidt hat: „Seit Januar bin ich hier beschäftigt. Nach einem Seminar im  Hause wollte ich hier arbeiten. Es ist mit jedem Tag schöner.“ Und alle Mitarbeiterinnen vermitteln: Wir leben unseren Beruf mit Leidenschaft und schneiden eben nicht „nur“ Haare.